Yoga im Einzelunterricht

Was unterscheidet Yoga im Einzelunterricht vom Gruppenunterricht?

Yoga im Einzelunterricht ist nicht mit Gruppenunterricht vergleichbar. Man kann sich Gruppenunterricht so vorstellen, als wenn sich mehrere Menschen zu einem gemeinsamen Essen treffen, bei dem das Menü bereits festgelegt ist. Alle essen das Gleiche. Auf den Yoga übertragen heißt das, alle üben die gleichen Asana-s (Körperübungen) und führen die gleichen Panayama-s (Atemübungen) durch. Wenn alle das gleiche Menü bekommen, so müssen einige Menschen dabei Kompromisse eingehen. Dem einen schmeckt es vielleicht nicht besonders gut, die andere verträgt eine bestimmte Speise nicht u.s.w.. Sehr ähnlich kann es sich auch beim Gruppenunterricht im Yoga verhalten. Eine Anpassung ist zwar auch in einem gewissen Rahmen im Gruppenunterricht möglich, aber es hat Grenzen.

Warum Einzelunterricht?

Sich für Yoga im Einzelunterricht zu entscheiden, kann viele Gründe haben, z.B.:

  • Zeitlicher Aspekt: Eine regelmäßige Teilnahme im Gruppenunterricht ist aus verschiedenen Gründen nicht möglich.
  • Intensität: Das Üben von Yoga bringt Ruhe in unser Körper-Geist-System. Wenn dieses Ergebnis schon durch einmaliges Üben in der Woche erreicht werden kann, so erfährt man beim täglichen Üben eine stärkere Intensität der Wirkungen des Yoga.
  • Besonderheiten: Im Einzelunterricht kann ein „Spezialmenü“ gereicht werden. Alle Besonderheiten, die eine Person betreffen, fließen in die Ausarbeitung des persönlichen Programmes mit ein. Darunter fallen:
  • Wünsche an Veränderungen auf körperlicher Ebene (Schmerzen, Fehlhaltungen, u.a.)
  • Wünsche an Veränderungen auf mentaler Ebene (Ruhe und Gelassenheit, u.a.)
  • Wünsche an Veränderungen im Alltag (Verhaltens- und Reaktionsänderungen mit sich selbst und anderen, u.a.)

Mit kleinen Variationen in der Übungspraxis werden oft große Veränderungen bewirkt. Dabei ist sich die Lehrerin der potentiellen Wirkung jeder noch so geringen Veränderung bewusst. Die erarbeitete Übungspraxis wird mit Strichmännchen auf einem Papier festgehalten, die dann mit nach Hause genommen wird.

Was immer der Begleiter bei einer persönlichen Übungspraxis sein muss, ist der eigene Wille und der Antrieb selbständig zu üben (tapas, s. Yoga Sutra 2.1). Wenn hier der Anfang gemacht wurde und sich auch erste Ergebnisse einstellen, kann man die Übungspraxis nach einigen Wochen immer wieder anpassen und erweitern. Der Umfang der Übungspraxis ergibt sich aus den Wünschen und Möglichkeiten des Übenden. Es ist nicht so sehr der Umfang der Übungspraxis, der den Unterschied macht, sondern die Regelmäßigkeit. So macht es mehr Sinn täglich z.B. 20 Minuten zu üben, als ein längeres Programm mit großen zeitlichen Abständen durchzuführen.